Artikel von Herrn Andreas Kretschmer-Kraiczek

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Zurzeit ist es Mode, Rassen schnell anzuerkennen, als würde es nicht schon genug Rassen und Farben geben, die es gilt, in ihrem Standard zu festigen.
Allerdings sind wir als freie Vereine nach meiner Ansicht nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung und es wird langsam Zeit, für uns alle aufzuwachen und dafür zu sorgen, das nicht weiterhin Schindluder mit den uns anvertrauten Kreaturen getrieben werden kann.

Noch vor Kurzem fand eine Anerkennungsshow mit einer „Katzenrasse“ statt, die bis vor 3 Jahren noch friedlich als Haus- und Straßenkatze auf einer Insel gelebt hat. Außer dem veranstaltenden Verein kennt keiner die Originalstammbäume. Diese Rasse wurde anerkannt, ohne diese Tiere oder deren Anerkennung den anderen Vereinen vorzustellen, die keinem Dachverband angehören. Die nächste Anerkennung findet statt, indem man eine andere, ähnlich aussehende Rasse mit in die Käfige der Tiere setzt und die Richter dann pauschal eine Anerkennung machen. Kein Wunder, dass ein Züchter, der seinen, von ihm gezogenen World Champion dann plötzlich als Novize in einer anderen Rasse sehen muss, davon wenig begeistert ist.

Aus diesem Grund hat sich der KFG Vorstand dazu entschlossen, dass auf unseren Ausstellungen nur noch nach GCCF-Standard gerichtet wird. Dieser ist klar fixiert, das bedeutet für Sie als Aussteller keine Änderung unserer Ausstellungsbedingungen, hat aber den Vorteil, dass zweifelhaft anerkannte Rassen bei uns nicht um einen Titelpunkt kämpfen werden. Dies betrifft auch die Burmas in Silber. Hier hat auch die KFG lange nicht Stellung bezogen, weil immer wieder widersprüchliche Informationen an uns herangetragen wurden. Der GCCF schreibt klar vor, dass Burmas in nicht traditionellen Farben in der Asian-Gruppe zu richten sind, daran wird sich die KFG strikt halten.

Dies alles ändert aber noch nichts daran, dass in der Szene momentan viele Vereine, aber auch Züchter machen, was sie wollen und das ohne Konsequenzen. Deswegen werden wir als Vorstand der KFG unseren Mitgliedern empfehlen, sich einem neu gegründeten Dachverband anzuschließen. Allerdings nur dann, wenn alle sich anschließenden Vereine den gleichen Regeln verpflichten.

Nach meinem persönlichen Empfinden machen wir uns immer unglaubwürdiger, auch in den Augen der Liebhaber, wenn in der Katzenszene kein Umdenken passiert.

Ich weiß aber auch sehr genau, dass es in vielen freien Vereinen, natürlich auch in unserem Verein, viele Züchter gibt, die die Zuchtbestimmungen der Vereine sehr genau umsetzen. Hier steht immer das Tier im Vordergrund und nicht ein vermeintlich finanzieller Erfolg, den ich nach über 20 Jahren Katzenzucht noch nicht verbuchen konnte. Genau dies gibt mir die Hoffnung, dass meine Gedanken richtig interpretiert werden und nicht als Angriff auf bestehende Vereine oder Organisationen verstanden werden, sondern als Anstoß, über ein gemeinsames Handeln im Interesse unserer Samtpfoten nachzudenken! Ich bin da auch guter Dinge, da es inzwischen mehrere Vereine gibt, die sich schon bei der Richterausbildung auf einen gemeinsamen Weg verständigt haben.
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Herzlichst

Ihr Andreas Kretschmer-Kraiczek„

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der OUR CATS sowie Herrn Andreas Kretschmer-Kraiczek

„ … At the time it is “en vogue” to create new breeds, as if there were not enough colours and breeds around that need to correspond to their relevant standard.

Still, I must admit that we as independent associations are not that innocent and it is about time for all of us to wake up and make sure that this development has to be stopped; we are responsible for the creatures we own and insert for breeding.

Not long ago there was a recognition show in Germany for a cat that had lived peaceful as a domestic stray on an island. Nobody but the club that carried out this show knew the original pedigrees. This breed was recognized without introducing neither these animals nor their recognition to any other club. The next recognition takes place by adding a similar looking breed into the cages of those cats and the judges are asked to recognize these cats “on gross”. It is not surprising that a breeder is upset when he finds his own World Champion as a novice of a complete different breed all of the sudden.

Due to this reason, the KFG board came to the conclusion that on each show there will only be one standard and this is the GCCF standard which is clearly defined and means that you as exhibitor have no changes of exhibition rules. The gain is that doubtful breeds will not take part in any titles and points. This applies as well for all Burmese in silver variety. The KFG has not taken any position for a long time as there have been different opinions on and off. The GCCF standard clearly describes that Burmese of nontraditional colours are to be judged as Asians within the Asian group of cats. The KFG will correspond to that.

Unfortunately all this does not change the fact that recently many clubs as well as breeders do what pleases them without any consequences. That is why we as KFG board recommend our members to apply for membership in a new founded umbrella organization, but only when all joining clubs will follow the same rules.

I personally think that we appear more and more doubtful – especially in the eyes of many pet people – unless we start to think differently.

I know very well that there are many breeders in quite few independent clubs who absolutely follow the rules of their relevant club. The animal has top priority and not the so called financial success, which I did not have even after 20 years of breeding. Exactly this gives me hope that my thoughts will be interpreted correctly and will not be understood as attacks against clubs as well as organizations. It shall rather be a push towards mutual actions for our beloved cats. I am very convinced as there are several clubs that work together in judges training for instance.

Yours

Andreas Kretschmer-Kraiczek„