Reaktionen WCF-Einspruch / Reactions WCF-Opposition

(E-Mails liegen im Original vor)

11. 02. 2010

Anerkennung der neuen Farben in der Rasse „Burma“

Mit Interesse verfolge ich seit geraumer Zeit die Pro und Kontras für die silbernen „Burmesen“.
Ich selbst züchtete lange Zeit Perser, im Ursprung auch mit Silber, die letzten Jahre dann nur noch Colorpoints und Point-Hybriden. Vor zwei Jahren habe ich mit der Burmazucht angefangen. Mein Wissen über die Farbgenetik ist sowohl in der Theorie als auch in der Praxis recht umfangreich, da ich seit 1982 auch internationaler Richter bin sowie in früheren Jahren auch oft Wurfabnahmen in meinem Verein vorgenommen habe.
Deshalb glaube ich, hier auch eine klare Stellungnahme zur Zucht der silbernen „Burmesen“ abgeben zu können. Festzuhalten ist, ich bin kein Gegner neuer Farben oder Rassen und finde gerade diesen Farbschlag auch sehr ansprechend, trotzdem befürworte ich eine ganz klare Abtrennung dieser Farben von den bisherigen klassischen Burmesenfarben.
Wenn man die Katzenszene so lange wie ich beobachtet und insbesondere als Richter immer wieder mit den Ergebnissen der Zucht konfrontiert wird, kann ich heute aus meiner Erfahrung sagen, dass ich jeden Züchter gut verstehen kann, der bei der Einkreuzung des Inhibitorgens seine Vorbehalte hat. Genetisch unterdrückt das Inhibitorgen sämtliche „Rufismus“-Töne in der Fellfarbe, das bedeutet, dass sich das übliche warme Schwarz in ein kühles Anthrazit, das warme Schokoladenbraun in ein Graubraun verwandelt.
Ebenso ist das gleichzeitige Vorliegen des Agoutigens dafür verantwortlich, dass sich das Tabbyzeichnungsmuster bei jeder Katze zeigt.
Wenn man nun bedenkt, wie lange die klassischen Burmazüchter gearbeitet haben, den wunderbaren warmen goldigen Schein bei den Sable Burmesen zu erreichen und ebenso sämtliche Tabbyzeichnungen zu eliminieren, bedeutet nunmehr die Zucht mit silbernen Burmesen, dass Kitten in den Grundfarben fallen werden, die dann aber Probleme in der verlangten warmen und zeichnungsfreien Grundfarbe haben werden.
Betrachtet man die Probleme auch beim Richten, wird die Unterscheidung zwischen den Farben ausgesprochen problematisch, dies insbesondere auch im Hinblick darauf, dass der echte Burmese ja auch ein Pointtier ist und von daher am Körper oft auch nicht voll durchgefärbt erscheint bzw. eine große Palette der Pointschattierung insbesondere bei den chocolate Burmesen zeigt.
Diese Probleme wird man natürlich auch haben, wenn man die silbernen „Burmesen“ unter der Rasse Asian zeigt, jedoch erleichtert diese Angabe jede zukünftige Auswahl zur Verpaarung klassischer Burmesen, da ja viele Stammbäume die Farbe nur in zusammengefassten Codes (andersfarbig) oder in den letzten Generationen gar nicht mehr anzeigt.
Die Zukunft der klassischen Farben wäre dann stark gefährdet. Sieht man sich vergleichsweise auch mal die Versuche der Ragdoll oder Siamzüchter an, heute noch reine „Ursprungskatzen“ in den Ursprungsfarben zu finden, ist dies kaum mehr möglich.
Von daher ist die Entscheidung im GCCF und auch bei den meisten amerikanischen Verbänden eindeutig, da sie diesen neuen Farben oftmals einen neuen Namen geben (Ragdoll/Ragamuffin oder Siam/Colorpoint SH etc.). Sicherlich ein guter und vorausschauender Weg.
Für mich ist auch die Intention der Züchter für die Anerkennung unter der Rasse Burma nicht nachvollziehbar. Jede neue Rasse hat bisher seine Liebhaber und Abnehmer gefunden, denn letztlich ist die Rasse der Singapuras auch aus den Burmesen x Abessiniern entstanden und niemand versuchte, diese neue Farbe bei einer der ursprünglichen Rassen anerkannt zu bekommen, sondern man hat diese Rasse bewusst auch im Typus als eigenständig betrachtet. Vielleicht ist dieser Vergleich nicht absolut passend, jedoch ist die (schwarze) Bombay doch auch eine Katze im Burmatyp, müsste diese dann in der Konsequenz nicht auch als Burma Black gezeigt werden ?? Und wie sieht es zukünftig dann mit Point-Burmesen mit blauen Augen oder Burmesen mit Weiß aus? – Wollen wir das wirklich so – alle Farben in allen Rassen? – Ist nicht gerade die Besonderheit der Burmesen diese begrenzte Farbauswahl. Und was spricht denn zukünftig gegen andersfarbige Koratkatzen oder Russisch Blau? Ragdolls in einfarbig ?? Und warum nicht die Siam und OKH unter einer Rassebezeichnung – so wie bei den Persern ??
Was spricht denn ernsthaft dagegen, die silbernen „Burmesen“ als Rasse Asian zu führen? – Der Hinweis auf den unnachahmlichen wundervollen Charakter unserer Burmesen kann doch trotzdem angeführt werden.
Für die Ausstellung ist es letztlich egal, Best in Show kann sowohl eine gute Asian als auch eine gute Burma werden und bei den Varietäten haben sogar zwei Tiere die Chance auf den ersten Platz – also was spricht hier wirklich gegen diese eindeutige Trennung.
Zum Schluss möchte ich auch noch anmerken, dass jeder erfahrene Burmazüchter weiß, wie schwierig auch die Verbesserung der Augenfarbe war und ist – wie wäre das denn mit dem Silber mit Ticking? – eigentlich müssten diese Tiere alle grüne Augen haben – analog der anderen Rassen (nur bei roten Tieren ist orange Augenfarbe erlaubt). Auch dies wäre für die Nachzucht der klassischen Farben ein Rückschritt.
Also ihr lieben Katzenzüchter – geht doch nicht einen eigenen Weg in Deutschland – sondern bleibt doch in den bisherigen Vorgehensweisen bei den internationalen Verbänden und zeigt Eure wunderschönen Silbernen eben unter der Rassebezeichnung Asian – entscheidend für den Gewinn auf einer Show ist doch nicht wirklich die Rasse – sondern immer wie das Tier dem entsprechenden Standard entspricht, eine schöne Katze gewinnt als Burma genau so wie als Asian!

Züchterischen Gruß an Alle
– gez. G. Fouraté (Magicpoint New Dream’s)

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04. 02. 2010

Im Namen des Vereines "Katzenfreunde Norddeutschland e. V." wehren wir uns ganz entschieden gegen die Anerkennung dieser "Varietät".
Ich verstehe die WCF nicht, die einfach bei einer Burma-Katze die Farbe Silber in den Stammbaum schreiben, eine solche Varietät gibt es doch in keiner anerkannten Dachorganisation ! Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch diejenigen Personen nicht, die unbedingt eine "Silber-Burma" anerkannt haben möchten. Was soll das ? Es gibt doch in dem GCCF-Standard die Asian Group ! Ich selbst habe schon Asian Cats auf der National Cat Show in London gerichtet !
Im GCCF-Standard steht explizit, dass alle Katzen die vom Typ her eine Burmese (breed 27) sind, von der Fellfarbe, -schattierung oder -länge sich aber unterscheiden, in der Asian Group geführt werden. Explizit steht dort ferner, dass halblanghaarige Asian Cats als Tiffanie's (breed 68) und Katzen mit shaded-Musterung als Burmilla (breed 72 43 shaded) bezeichnet werden. Auch gibt es dort die Anerkennung einer Asian Cat in den Smoke-Varietäten (breed 72 42), die ja bei einer Silberzucht auch immer auftreten werden. Singapura-Katzen (breed 77) haben nichts mit den Burmas / Asian Group gemeinsam und sind als völlig eigenständige Rasse zu betrachten !
Also ist eine Katze mit Burma-Typ und dem Inhibitor-Gen bereits durch einen allgemeingültigen Standard (nämlich GCCF), dem ältesten der Welt übrigens, bereits beschrieben, so dass meines Erachtens niemand eine "Neu-Erschaffung" einer solchen Varietät benötigt ! Es wäre schön, wenn sich auch die Vereine bei der Erstellung ihrer Stammbäume an diese Regelungen halten würden !
Auch sollte die WCF mir bitte erklären, wo denn bitte die Unterschiede zwischen der Asian Silver und der "Burma Silver" bestehen ! Es gibt keine - bzw. kann keine geben, also DARF eine "Burma Silver" auch niemals so deklariert werden !

Viele Grüße
Ihr Christoph Riedel

Internationaler Katzen-Bewertungsrichter all breed
(für alle Rassen, die im GCCF-Standard beschrieben sind)
Zuchtwart und Ausstellungsleitung
Katzenfreunde Norddeutschland e. V. (KFND)
http://www.kfndev.de/

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04. 02. 2010
Dear collegues,
Latvian Felinology Association " Felimurs" and me myself carefully studied the letter issued by your organization.We absolutely agree with You and I am against silver and tabby varieties in Burmese. We suppose we have enough breeds with tabby patterns and silver too, it is not necessary to mix breeds for receiving nothing, only colour. Only few breeds in cat fancy have extraordinary colour, usually we breed cats with common anatomy, coat texture, head shape etc. Of course, cat breeders can have breeding programms for receiving some results, but it must be scientifical programm with genetical basement and the aim.In silver and tabbies Burmese we can not see it. Cat breeders have enough problems with recognized colours and our common goal to work for getting better results.
Kind regards,
Vija Klucniece
WCF judge, the President of LFA "Felimurs"
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01. 02. 2010
Die Asian Silver soll als Burma in Silber anerkannt werden, warum wollen wir das nicht?

Die Burma soll ohne Streifen und nicht tabby sein und dafür haben Burmazüchter jahrelang geabeitet, bis sie zu ihrem Erfolg gekommen sind. Sollten nun die nicht anerkannten Farben zur Anerkennung kommen, würde dieses die Zucht von vielen Jahren zunichte machen. Züchter, die schon 20 bis 30 Jahre diese schöne Rasse züchten, würden ihrer Arbeit beraubt, das darf und kann nicht sein. Nur weil einige Züchter etwas Neues wollen, soll es auf Kosten der Rasse und des Standards gehen. Die Richter, die über die Anerkennung richten sollen, möchte ich höflichst bitten alles noch einmal genau zu überdenken. Der Verein, der diese Eingabe gemacht hat, sollte auch noch mal genauer überlegen, was er da macht.
Wir von der IVV und deren angeschlossenen Vereine werden so einen Irrsinn jedoch nicht mittragen, zumal es für Silver-Burmas ja schon eine Ausstellungsklasse gibt, und zwar die Asian und auch die Burmilla.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Baumann
RKVNRW und IVV
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